Der Wind ist ein Symbol für den Heiligen Geist und an einem stürmischen Pfingstwochenende wie diesem, wird deutlich, welche Kraft darin stecken könnte. Eine Kraft, die sich allerdings schwer einhegen lässt, und die aus einem Funken ein Feuer entfachen kann. Vielleicht liegt aber gerade in dieser Kraft auch der Grund, warum Pfingsten schon immer eher eine Nebenrolle gespielt hat.
Wenn in unserer durchökonomisierten Gesellschaft alles normal liefe, dann würde nämlich der Einzelhandel jetzt das Pfingstgeschäft bilanzieren, das spätestens am Dienstag nach Ostern begonnen hätte.
Aber es läuft nicht so. Und das liegt – zur Abwechslung – nicht an Corona, sondern es gibt ja überhaupt kein Pfingstgeschäft: Keine Schokoladentäubchen oder mit WeinGEIST gefüllte Pralinchen oder was immer sich kreative Vermarkter Hübsches ausdenken würden.
Vielleicht ist es also ganz einfach so: Es gibt an Pfingsten kein Wunder zu bestaunen – kein Neugeborenes und kein leeres Grab -, sondern es geht darum, selbst neugeboren zu werden und selbst aufzu(er)stehen. Es gehört Mut dazu, sich auf diese Weise in die Eigenständigkeit und Selbstverantwortung zu begeben (oder Menschen dorthin zu entlassen).
In diesem Sinne: Frohe Pfingsten,
pace e bene,
Jan.