Gott ist tot.
Nietzsche (1844-1900)
Nietzsche ist tot.
Gott
»Gott ist tot« – so stand das mal in großen Lettern als Graffiti an einer Hauswand. Unterschrieben mit Nietzsche, denn von dem Dichter und Philosophen aus dem 19. Jahrhundert stammen diese Worte.
Und irgendein Spaßvogel hat darunter die Antwort gesprüht: »Nietzsche ist tot. Gott«. Ich fand das früher ziemlich lustig.
Mittlerweile habe ich verstanden, dass Nietzsche das gar nicht so triumphierend gesagt hat, wie viele es verstehen.
Er hat sich also nicht gefreut, dass Gott endlich weg ist, vielmehr war er sehr besorgt:
»Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was thaten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? … Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?«*
Was häufig aus dem Blick gerät in der Erinnerung an die unsterblichen Worte Nietzsches vom Tod Gottes: Nietzsche kritisiert nicht irgendwelche Ungläubigen, sondern das Christentum als sinnenleere und lebensfeindliche Religion, die Gott und das Heilige auf dem Gewissen hat.
Was läuft da also falsch im Christentum?
Der Podcast dreht sich heute um die Gretchenfrage und Du solltest diese Folge nicht verpassen, …
- … wenn Dich Gläubige nerven, die ihren Glauben an Gott wie ein großes Transparent durch die Gegend tragen und keine Zweifel zulassen.
- … wenn Dein Kinderglaube aufgebraucht ist und Du eigentlich nicht mehr so recht an Gott glauben kannst.
- … wenn Du das Gefühl hast, dass es ohne Gott auch nicht geht, aber nicht weißt, wie dann.
- … wenn Du wissen möchtest, welchen großen Fehler die meisten Gläubigen bis heute machen (und immerhin glauben noch 58% der Deutschen an Gott).
Ich freue mich über Deine Meinung dazu – und in der Sache gleich ein Hinweis, der wichtig ist für das Thema: Bitte bleib subjektiv. Das bedeutet: Sprich von Dir und urteile nicht über andere. Die eine Wahrheit löscht die andere nicht aus. Danke!
Ich wünsche Dir einen wundervollen Sonntag.
Pace e bene
br. Jan
*Die fröhliche Wissenschaft, Drittes Buch, Aphorismus 125 »Der tolle Mensch«
ATEMPAUSE
EINATMEN
Meine Erfahrungen sind mein Reichtum.
AUSATMEN
Ich muss nichts beweisen.
JOURNAL
Ich glaube …
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Das erste Mal in meinem Leben habe ich so etwas wie einen Zugang zu den Geschichten in der Bibel bekommen. Zugegeben, nur zu denen, die Jan auf so persönliche und weltoffene Weise verdeutlicht hat, dass sie selbst einem zweifelnden, der Kirche gegenüber eher ablehnenden Geist einleuchtend-erleuchtend und hilfreich gewesen sind. Menschen wie Jan braucht es, um den Menschen in Zeiten wie diesen Boden unter den Füßen zu geben, Trost und Hoffnung zu spenden, denn er findet eine Sprache, die einfach trifft. Die Zeiten sind fordernd, und ich kann nicht sagen, dass ich es geschafft habe, grundlegend etwas zu lösen, aber ein wenig Transformation in Bezug auf das positive, liebevolle Ansinnen der christlichen Religion, fernab der Manipulation, hat es durchaus bewirkt. Ich meditiere und bete seitdem regelmäßig und erlebe christliche Symbole und Gotteshäuser mit mehr Verständnis, auch wenn ich mich in der Natur am wohlsten fühle. Mein wichtigstes Projekt heißt Selbstliebe. Diese wichtige Entscheidung muss ich jeden Tag treffen… nicht immer gelingt das.«
Heike
EREMOS-WOCHEN
PERLENGEBET
… der mit uns auferstanden ist.