Was wir brauchen, sind ein paar Verrückte, denn seht nur, wo die Normalen uns hingebracht haben.
George Bernhard Shaw (1856-1950)
Als Franz von Assisi noch nicht der von allen verehrte Heilige war, nannten die Leute ihn »Pazzo«. Das heißt soviel wie Idiot, Clown – eben Verrückter.
Pazzo spotteten also die Leute – und bewarfen Franziskus mit Dreck und Hundekot. Sie fanden ihn lächerlich, den reichen Kaufmannssohn, der auf sein Erbe verzichtet hatte.
Nun zog er als besitzloser Eremit von Haus zu Haus, um Steine zu betteln für den Aufbau einer kleinen Kirche unten im Wald.
Als er zwanzig Jahre später starb, hatten sich ihm bereits mehr als 5000 junge Männer angeschlossen und die ganze Stadt trauerte um »ihren größten Sohn«.
Die Geschichte ist sicher keine Einladung, jeden persönlichen Spleen zu pflegen. Es geht darum, herauszufinden, was die eigene Gabe für die Welt sein könnte und dann den Mut aufzubringen, dieser Spur treu zu folgen.
Es geht auch nicht darum, besonders zu sein – Franz von Assisi hat nie angestrebt, aus seiner Berufung eine Bewegung zu machen. Er hat immer ausdrücklich betont, dass jeder und jede Einzelne eine je eigene Berufung hat.
Wer bist Du also, wenn Du niemand sein musst? In dieser Frage steckt die ganze franziskanische Idee. Ich freu mich jetzt schon auf den wunderbaren Kreis der Mutigen, die im September und Oktober genau dieser Frage nachgehen werden und die es wagen, »barfuß im Herzen« zu sein.
Ich wünsche Dir einen gesegneten Sonntag.
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich muss nicht »normal« sein.
AUSATMEN
Ich wage es, ich selbst zu sein.
JOURNAL
Was schenkst Du der Welt?
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich habe durch die Eremos-Wochen gelernt, anderen gegenüber NEIN zu sagen, um dadurch zu mir selber verantwortungsvoll JA sagen zu können. Durch das Finden des Glücks in mir selber, begann ich mein Glück auszustrahlen und konnte dadurch andere Menschen erreichen.«
Natalie
EREMOS-WOCHEN
GEBET
Große Liebe,
da Du es vorgezogen hast,
Dich in Fragen zu bergen,
die das Leben stellt,
bewahre mich davor,
mich mit Antworten
zufrieden zu geben,
die andere gefunden haben
und stärke in mir den Mut,
meine Fragen zu leben,
bis ich selbst eine wahrhaftige
Antwort geworden bin.
Amen.
PERLENGEBET
…, der mit uns auferstanden ist.