In den nächsten Tagen feiern Muslime das Opferfest – eines der wichtigsten Feste im Islam. Es geht zurück auf die Geschichte von Abraham, der bereit ist, seinen Sohn zu opfern für Gott.
Als Kern der Geschichte wird meist der absolute Gehorsam Abrahams Gott gegenüber betont. Aber diese Interpretation geht am Clou der Geschichte vorbei. Nicht der Gehorsam ist entscheidend, sondern die Aussage, dass Gott solche Opfer gar nicht will.
So könnte man die Geschichte auch lesen als eine Reifungsgeschichte: Wahrer Gehorsam ist eben keine äußere Angelegenheit, kein reines »die Regeln befolgen« und »im Recht sein«. Wahrer Gehorsam hört auf das Herz, wo die Liebe wohnt.
Und dass das schon immer verstanden wurde, kommt für mich darin zum Ausdruck, dass sich im Zusammenhang mit dem Opferfest eine Tradition entwickelt hat: Zum Opferfest werden Bedürftige beschenkt, weil Abraham in der Geschichte einen Widder opfert (statt seines Sohnes) und das Fleisch an Bedürftige verteilt haben soll.
So hat wahrer Gehorsam tatsächlich etwas mit Hören zu tun: Auf das Herz hören, von Herzen hören, das Notwendige und Wesentliche heraushören.
Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche.
Pace e bene,
Jan.
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich stehe zu meiner Wahrheit.
AUSATMEN
Die eine Wahrheit löscht die andere nicht aus.
JOURNAL
Erzähle von einem Menschen, der Dir zugehört hat. Was hat das Zuhören für Dich verändert?
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Meine bisherige Sicht auf die Geschichten vom reichen Menschen, vom verlorenen Sohn, von Maria und Martha aus der gesellschaftlich-moralischen Perspektive heraus konnte ich wechseln auf meine persönlich-emotionale Perspektive: ich handele für MICH, das ist MEINE Sache. Andere handeln für sich, das ist ihre Sache. Ich will, kann und darf dabei individuell – gar nicht unbedingt geliebt – sichtbar werden.«
Joachim
EREMOS-WOCHEN
PERLENGEBET
…, der mit uns in den Himmel aufgefahren ist.